Regeln für ein schönes Miteinander
Heya, schön, dass ihr da seid!
Wir sind stolz darauf, eine so coole und herzliche Swing-Community in Magdeburg mit aufgebaut zu haben. Damit das auch weiterhin so gut funktioniert, haben wir einen Verhaltenskodex verabschiedet, der auf dem international gängigen Swingknigge basiert.
Die folgenden Regeln sind also keine Vorschläge, die wir uns einfach so aus den Knien gebouncet haben – sie sind Teil der weltweiten Swing-Community und des Lebensgefühls auf und auch abseits der Tanzfläche.Gute Tänzer*innen definieren sich nämlich nicht nur durch coole Moves, sondern auch durch das respektvolle Miteinander. Das wollen wir nach außen tragen als Repräsentant*innen der Magdeburger Szene. Spread the good vibes!
Spaß
Wir haben bisher selten Swingtänzer*innen gesehen, die beim Tanzen nicht bis über beide Ohren gestrahlt haben. Die Musik, der Tanz und die Atmosphäre sind energiegeladen und fröhlich, weshalb wir uns freuen, wenn ihr unsere gute Laune teilt.
Aber niemand kann und muss 24/7 gut gelaunt sein – und das ist okay! Jedes Gefühl hat seine Daseinsberechtigung und wenn ihr mal traurig seid oder euch einsam fühlt, dürft ihr das auch mitteilen. Umgekehrt freuen wir uns, wenn ihr für Menschen da seid, die vielleicht gerade ein bisschen Support oder ein schönes Gespräch brauchen.
Attitude/Haltung
Beim Swing soll sich jede*r willkommen und wohlfühlen. Wir legen viel Wert auf ein respektvolles Miteinander und sind gegen jede Form von gruppenbezogener Menschenfeindlichkeit. Deshalb akzeptieren wir keine rassistischen, sexistischen, homophoben, transphoben oder ableistischen Aussagen und Einstellungen oder anderweitig diskriminierenden Bums.
Menschen, die die Grundregeln des respektvollen Miteinanders missachten, werden von unseren Tanzabenden ausgeschlossen. Unsere Community soll ein Safe Space für alle sein 🙂 Wenn ihr so etwas beobachtet oder erlebt, könnt ihr uns jederzeit ansprechen – persönlich, per Mail, Social Media … wir sind für euch da.
Hygiene
Wenn wir zusammen tanzen, müssen wir uns gut riechen können – und zwar im wahrsten Sinne des Wortes. Alles, was ihr als eklig empfindet, wird wohl auch bei euren Tanzpartner*innen nicht gern gesehen/gefühlt/gerochen sein. Achtet deshalb der Community und euch zuliebe auf:
Grundlegende Hygiene (Händewaschen, saubere Klamotten, Handtuch und Wechselklamotten bei starkem Schwitzen)
Unangenehme Gerüche (starke Parfüms/Aftershaves, drei-Tage-ungeduscht, wer-putzt-schon-Zähne)
Am Ende des Abends dürfen wir dann auch ein bisschen müffelig und verschwitzt sein – das gehört beim Sport nun mal dazu 😉
Garderobe
Tanzen ist eine ästhetische Sportart. Wir müssen also nicht die ganze Zeit in Jogginghose herumlaufen, sollten uns aber trotzdem immer Gedanken zur Praktikabilität unserer Tanzklamotten machen. Aus unserer Erfahrung ergeben sich folgende Empfehlungen aus Umsicht für euch und eure Tanzpartner*innen:
Hinderliche, nicht sichere Kleidung: z. B. weite/flatterige Oberteile und Ärmel, Rücken- und bauchfreie Oberteile oder Oberteile mit Verhedder-Gefahr, lose Riemen oder schnipsende Hosenträger etc.
Loses Schuhwerk: z. B. Birkenstocks, High Heels
Klunkerschmuck: (schwere) Ringe, große/lange Ohrringe, lange Ketten
Unpraktische Frisuren: offene lange Haare, hohe Zöpfe/Pferdeschwänze (landen bei Drehungen gerne im Mund der anderen Person 😉), fallgefährdete Kopfbedeckungen
Konsens
Ein gutes Tänzchen beginnt bereits beim Auffordern. Seid höflich und nett, wenn ihr eure Auserkorenen verbal/mimisch/gestisch zum Tanzen auffordert und gebt ihnen genug Raum, gegebenenfalls abzulehnen. Ablehnen ist immer erlaubt und muss auch nicht begründet werden. Seid bitte trotzdem höflich dabei.
Nachdem der Song vorbei ist, bedanken wir uns für den Tanz und gehen von der Tanzfläche.
Ihr könnt auch nach weiteren Runden fragen. Aber: Hier ist Fingerspitzengefühl gefragt! In der Regel werden 1-2 Tänze mit derselben Person getanzt, dies kann sich jedoch von Community zu Community unterscheiden und ist deshalb nur ein grober Richtwert.
Dancing/Floorcraft
Bei uns ist viel los – Gepäck- und Kleidungsstücke gehören deshalb an den Rand der Tanzfläche, unter die Sitzgelegenheiten oder zu den Tischen/zur Garderobe.
Es ist außerdem wichtig, auf der Tanzfläche rücksichtsvoll zu agieren. Versucht deshalb, vorhersehbar und linear zu tanzen und, falls es die Umstände erfordern, klein zu bleiben. Habt euren Tanz jederzeit unter Kontrolle und gebt Acht auf eure Mitmenschen.
Falls es doch mal kracht, entschuldigen und vergewissern wir uns, dass nichts Ernstes passiert ist und machen vorsichtiger weiter. Zeigt euch verständnisvoll, wenn die Floorcraft gerade von Einsteiger*innen noch nicht so gut beherrscht wird und plant „drumherum“.
Wenn auf der Tanzfläche gerade Rushhour ist, blockiert den wertvollen Platz nicht unendlich viele Songs lang. Gebt auch anderen Tanzpaaren die Möglichkeit, Spaß zu haben und räumt euren Spot nach zwei, spätestens drei Songs. Wenn ihr fertig seid mit Tanzen, verlasst die Fläche und verlagert euer Pläuschchen in eine tanzfreie Zone.
Aerials/Airsteps
Aerials und akrobatische Stunts sind Showeinlagen und ein No-Go auf der Tanzfläche! Generell gilt: Schwierige Figuren, Dips und andere aufregende Sachen sollten nur nach Absprache mit den (erfahrenen) Tanzpartner*innen und bei genügend Raum (z. B. innerhalb eines Jam Circles) erfolgen.
Feedback
Social Dances sind nicht der richtige Ort, um euren Tanzpartner*innen ungefragt Verbesserungsvorschläge zu geben. Solange ihr nicht explizit danach gefragt werdet, behaltet eure Anmerkungen bitte für Trainings- und Übungstreffs vor – egal wie gut gemeint die Kritik auch sein mag. Andersherum solltet ihr niemanden “belagern”, wenn ihr Feedback wollt – der Social Dance ist eben ein Spaß- und kein Trainingsort.
Bedenkt auch, dass allein schon die Frage „Darf ich dir einen Tipp geben?“ unangenehm für die betroffene Person sein kann.
Ausnahmen sind Verhaltensweisen, die ihr als gefährlich, schmerzhaft oder rücksichtslos empfindet – diese solltet ihr sofort ansprechen!
Rollenverteilung und Gender
Die Rolle von Leader und Follower sind nicht durch das Geschlecht bestimmt. Fragt deshalb vorab nach, ob jemand folgen, führen oder switchen möchte – vor allem, wenn ihr die Person noch nicht so gut kennt.
Wir finden es cool, beide Rollen zu lernen. Das fördert ein umfassenderes Verständnis fürs Tanzen und eröffnet viele neue Möglichkeiten der Kreativität. Schnappt euch eine willige Versuchsperson und probiert es doch einmal aus!
Alkohol
In den meisten Locations wird neben Limo auch das ein oder andere Wein- oder Bierchen kredenzt. Gegen ein bisschen Genuss ist nichts einzuwenden, Aber: Bitte habt dabei immer euren Alkoholpegel auf dem Schirm! Es ist extrem unangenehm, wenn 50% oder gar 100% des Tanzpaares zu betrunken sind, um geradeaus zu swingen.
Das ist gefährlich und rücksichtslos, weshalb wir uns vorbehalten, offensichtlich betrunkene Personen für den restlichen Abend zu sperren.
Flirten/Dating in der Tanzszene
In der Swingwelt werdet ihr regelmäßig auf viele verschiedene, wundervolle Menschen treffen. Trotzdem ist die Tanzcommunity keine Partnerbörse für verzweifelte Singles – Aufdringlichkeit und kontinuierliche Avancen zählen bereits als Belästigung und werden bei uns nicht toleriert. Ein „Nein“ heißt nein!
Wir wollen euch die Liebe natürlich nicht verbieten. Bitte seid euch aber bewusst, dass die Körpernähe und der zusammen erlebte Moment beim Tanzen nicht automatisch beidseitiges Interesse bedeuten – ein Tanz ist einfach nur ein Tanz und wir haben Körperkontakt, weil das beim Paartanz nun mal so funktioniert.
Berührt werden beim Tanzen übrigens nur Arme, Hände, Schultern und Hüfte außen – alles andere muss gefragt werden.
Swing is a Black dance
Swingtanz kommt aus der Black Community und in ihren Anfängen in den 20er/30er Jahren waren die Moves und Steps nicht standardisiert. Bis weiße Menschen erkannt haben, dass sie mit dieser Art zu tanzen Geld verdienen können – auf Kosten einer Kultur, der sie gar nicht angehörten. Selbst die besten schwarzen Tänzer*innen wurden in den rassengetrennten USA diskriminiert, ignoriert und aus der Weiterentwicklung ihrer eigenen Tänze gedrängt.
Und auch, wenn sich die Lage heute verbessert hat, sollten wir über die Wurzeln unseres Lieblingstanzes Bescheid wissen und dankbar sein, dass wir an dieser Tanzkultur teilhaben dürfen.
Deshalb ist es wichtig, sich mit dieser Kultur und ihrer Geschichte auseinanderzusetzen – und das Bewusstsein dafür zu verbreiten. Wir versprechen euch, dass sich dieses Verständnis positiv auf eure Dance Skills auswirken wird 😉
Kontakt, Feedback und Support
Wenn ihr Fragen oder Feedback habt, sprecht uns jederzeit an. Dasselbe gilt, wenn ihr ein Problem habt – hier könnt ihr uns erreichen:
E-Mail
Instagram
Facebook
Rules for Coming Together
Hiya and good to see you here!
We are very proud to be part of such a chill and warm swing dance community in Magdeburg. For this feeling to continue going strong, we have agreed on a code of conduct which is based on the internationally accepted swing etiquette.
The following rules are not mere suggestions that we have bounced off the tops of our hats – they are part of the worldwide swing dance community and are woven into the lifestyle both on and off the dance floor.
Whether or not you are a good dancer does not depend only on fun moves but also on treating others respectfully. This is what we want to embody as representatives of the Magdeburg swing dance scene. Spread the good vibes!
Fun
We have rarely ever seen swing dancers without a huge grin spread across their faces. The music, the dance and the atmosphere are full of energy and happiness. So we are always glad if you want to spread your good mood.
However, no one can or must be in a good mood 24/7 – and that is just fine! Every emotion is valid and if you are sad or feel lonely at some point, you are always welcome to say so. Also, we are very happy if you can be there for people in need of support or, simply, of a good talk.
Attitude
Everyone is supposed to feel welcome and safe at swing dances. We value respect and we stand against any form of group-related hostile towards people. This is why we will not accept rassist, sexist, homophobic, transphobic or ableist statements, mindset or similar discriminating BS.
People who disrespect the basic rules of respectful conduct will be excluded from our dance events. Our community should be a safe space for everyone 🙂
If you ever see or experience discriminating behaviour, you can talk to us anytime – in person, via email, or social media … we are here for you.
Hygiene
If we dance together, smell is important. Anything you might consider disgusting will also be uncomfortable to your dance partners – be that smelling, feeling or seeing stuff. So, please be considerate and take care of:
Basic hygiene (hand washing, clean clothes, towels and a change of clothes if you sweat a lot)
Uncomfortable smells (heavy perfumes/aftershaves, three-days-without-showering, who-still-cleans-their-teeth)
At the end of an evening full of dancing, we can be a little smelly and sweaty – dancing is a sport after all 😉
Clothing
Dancing is a sport that is about aesthetics. We don’t have to be in sports gear all day long, of course, but should take practicality into account when getting dressed for swing dancing. For us, experience has shown that leaving the following items/styles at home to be a good guideline:
obstructing, precarious clothing: e.g. wide/flowy tops and sleeves, backless or cropped tops, tops that get your partner tangled up, loose straps or elastic braces/suspenders
loose footwear: i.e. sandals, high heels
blingy jewellery: i.e. clunky rings, big/long earrings, long necklaces
impractical hairdos: long open hair, high ponytails (they will catch your partner in the face on every turn ;-)), any headdress that is a flight risk
Consent
A good dance starts with the asking and being asked. Be polite and kind while asking someone to dance – be it verbally, by miming or by gesture – and give them the space to decline if they want to. It is always ok to say no to a dance without giving a reason. Just be polite about it.
Once the song is finished, we say thanks for the dance and leave the dance floor.
You are always welcome to ask for additional dances. But: be sensitive about it! Usually, we dance 1-2 dances with the same person but this might differ from community to community. So this is just a rough guideline.
Dancing/Floorcraft
We are a busy bunch – so please stash your things at the edges of the dance floor, below chairs or on available tables and coat racks.
Also be mindful of others on the dance floor. Try to dance in a way that others around you can anticipate your moves. Keep your moves small and contained if necessary. Always be in control while dancing and keep an eye on people around you.
If there is a collision anyway, say sorry and make sure no one got hurt. Then continue more carefully. Please be lenient with beginners if they are not yet fully fluent in floorcraft and support them by adapting your dance accordingly.
If rush hour is in full effect on the dancefloor, don’t hog the space for infinitely many songs. Give others a chance to enjoy themselves and leave the floor after two or three songs. Chatting is so much better in the dance free zones.
Aerials/Airsteps
Aerials and acrobatic stunts are elements of shows and an absolute No Go on the social dance floor. The general rule is that difficult moves, dips and other exciting stuff should only be tried after talking with your (experienced) dance partner. Also make sure there is enough room (Jam Circles are destined for this).
Feedback
Social dances are not the right place and time to give unwanted feedback and suggest improvements to your partners. If you have not been asked explicitly to give feedback, please keep your thoughts for practice sessions – regardless of how well-meaning you are. Also don’t pressure people to give you feedback – social dances are for fun and not a practice squad.
Keep in mind that the question “May I give you a tip?” can already be conceived as uncomfortable by your partner.
Behaviour that you perceive as dangerous, hurtful or reckless is an absolute exception to this rule – you should always address this immediately!
Roles and Gender
Who leads and who follows is not determined by gender. Before hitting the dance floor, ask your partner whether they want to lead, follow or switch – especially if you don’t know the person very well.
We enjoy learning both roles. This helps understanding swing dancing even better and will open up opportunities for creativity. Just grab a willing partner and give it a try!
Alcohol
Most of our venues will serve alcohol along with non-alcoholic beverages. There is nothing wrong with enjoying a beer or a wine or your drink of choice. But: Please keep an eye on your level of intoxication! It is extremely uncomfortable if 50% or even 100% of a couple cannot swing straight anymore.
This is dangerous and reckless. Therefore, we reserve the right to exclude intoxicated people from the rest of the event.
Flirting/Dating Within the Community
You will meet wonderful, diverse people within the swing scene on a regular basis. Nonetheless, a dance community is not a dating pool for desperate singles – we consider intrusiveness and continued unwanted attention as harassment and won’t tolerate them. “No” definitely means no!
Of course, we do not want to forbid you from loving someone. But please be aware that the physical closeness and the moments you experience together do not automatically mean mutual interest – a dance is simply a dance and couple dancing without physical contact does not really work.
By the way: while dancing the only body parts that you can touch without asking are the arms, hands, shoulders and outer hips.
Swing Is a Black Dance
Swing dancing originates in Black communities and in the beginning, in the 20s and 30s, the moves and steps were not formalised. This only changed when white realised the opportunity to make money with this kind of dancing – at the expense of a culture they were never a part of. Even the best Black dancers were discriminated against in the racially segregated USA, they were ignored and excluded from the development of the dances they had shaped.
Even if the situation has somewhat improved by now, we should never forget the roots of our favourite dance, we should learn about them and be grateful to be part of this dance culture.
This is why it is important to study this culture and its history and to spread awareness for this topic. We promise you that this understanding will only impact your dance skills positively 😉